Warum Unternehmen ihre IT-Dienste überdenken sollten

Cloud Server in Data Center mit Flagge der Europäischen Union

Die Wahl der richtigen IT-Infrastruktur ist wichtig für den Erfolg eines Unternehmens. In den letzten Jahren haben sich viele Gründe aufgetan, weshalb es besser sein könnte, den Einsatz von US-amerikanischen IT-Diensten zu überdenken. Unternehmen sollten sich diese Veränderungen genau anschauen.

US-Anbieter wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud gehören zu den Marktführern – ihre Dienste sind leistungsstark und hochverfügbar. Doch mit diesen Vorteilen gehen auch Risiken einher, die Sie kennen sollten.

1. Datenschutz und Zugriff auf Daten:

Europäische Unternehmen sind durch die Datenschutz-Grundverordnung Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zur Einhaltung strenger Datenschutzstandards verpflichtet. Gleichzeitig erlauben US-Gesetze wie der Patriot Act oder der Cloud Act bestimmten US-Behörden (z. B. NSA, FBI) unter bestimmten Voraussetzungen den Zugriff auf Daten – selbst wenn diese in europäischen Rechenzentren liegen.

Das EU‑US Data Privacy Framework (ehemals Schrems II) regelt den Datentransfer, erlaubt aber weiterhin US-Behördenzugriff, sofern dieser „notwendig und verhältnismäßig“ ist. Wer volle Kontrolle über sensible Informationen behalten möchte, setzt daher besser auf europäische Cloud-Anbieter oder On-Premises-Lösungen, die unter keinerlei US-Rechtsvorschriften fallen.

2. Politische Unsicherheiten & Compliance:

Auch wenn US-Cloud-Anbieter in Europa alle EU‑Compliance-Zertifikate (z. B. ISO 27001, EU‑GDPR) vorweisen, ändert dies nichts an den Zugriffsrechten US‑Behörden. Politische Entscheidungen oder neue Gesetzesinitiativen können kurzfristig zu Service-Einschränkungen führen.

Praxisbeispiel: Unternehmen mit Niederlassungen in sanktionierten Ländern müssen bei US-Anbietern mit Dienstunterbrechungen rechnen – selbst wenn die Infrastruktur physisch in der EU steht.
Empfehlung:

  • Compliance-Check: Vergewissern Sie sich, dass genutzte Services wirklich alle relevanten EU-Zertifikate erfüllen.
  • Multi-Cloud-Strategie: Verteilen Sie kritische Workloads auf verschiedene Anbieter und Regionen.

3. Unerwartete Kostensteigerungen

Viele Tarife werben mit niedrigen Grundgebühren, doch in der Praxis fallen häufig Zusatzkosten an, etwa für Datentransfers, Speicherplatz oder API-Aufrufe. Typische Preisbereiche sind:

  • Datentransfer Europa–USA: 0,10–0,20 € pro GB
  • Speicherplatz (Standard): 0,02–0,05 € pro GB/Monat
  • API‑Aufrufe & Zusatzdienste: variabel, oft pro Million Aufrufe

In der Summe können Ihre Ausgaben um 30–50 % höher liegen als geplant. Um langfristig Budgetsicherheit zu erreichen, setzen viele Unternehmen deshalb auf hybride Cloud-Modelle oder eigene Rechenzentren. (Um die richtigen Entscheidungen in Bezug auf Cloud- und On-Premises-Lösungen zu treffen, empfehlen wir unseren Artikel ‘Make or Buy: Cloud, On-Premises, or Outsourcing?’ .)

4. Hybrid-Modell:

Ein Hybrid-Modell vereint das Beste aus beiden Welten:
1. Private Cloud / On‑Premises für besonders sensible Daten
2. Public Cloud (z. B. Azure, AWS) für skalierbare Services wie KI, Big Data, Machine Learning

So behalten Sie die volle Datenhoheit, profitieren aber gleichzeitig von den Innovationsvorteilen großer Cloud-Anbieter.

5. Europäische Alternativen:

Es gibt mittlerweile viele europäische Anbieter, die genauso gute IT-Lösungen bieten. Anbieter wie OVHcloud oder Deutsche Telekom bieten Cloud-Services, die den hohen Datenschutzstandards der EU entsprechen. Diese Anbieter bieten nicht nur Sicherheit, sondern auch eine starke lokale Präsenz. Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur sicher und unabhängig gestalten wollen, können auf diese europäischen Alternativen setzen.

Fazit: Hoheit über Ihre Daten entscheidet

Die Wahl der richtigen IT-Infrastruktur ist eine wichtige Entscheidung für jedes Unternehmen.Die zentrale Frage hier sollte für jedes Unternhemen lauten: Wer kontrolliert meine Daten?

  • US‑Dienste bieten innovative Technologien und hohe Verfügbarkeit, bringen aber Zugriffsrechte US‑Behörden und Kostenrisiken mit sich.
  • Europäische und hybride Modelle ermöglichen echte Datenhoheit und tragen zur Budget- und Rechtssicherheit bei.

Die Wahl des richtigen Anbieters hängt stark von den spezifischen Anforderungen eines Unternehmens ab. Während es in einigen Fällen sinnvoll ist, US-Dienste aufgrund ihrer fortschrittlichen Technologien zu nutzen, gibt es auch Situationen, in denen Unternehmen von europäischen Anbietern profitieren können, die ein höheres Maß an Datenschutz und lokale Präsenz bieten. Als IT-Dienstleister verstehen wir, dass Unternehmen eine ausgewogene Strategie entwickeln müssen, die sowohl Sicherheitsaspekte als auch geschäftliche Anforderungen berücksichtigt. Unsere Experten helfen Ihnen, die für Sie passende Lösung zu finden und eine sinnvolle Balance zwischen Innovation und Sicherheit zu finden.

Was Unternehmen jetzt tun können:

  • Eine Bestandsaufnahme der aktuellen IT-Infrastruktur durchführen
  • Die Abhängigkeit von US-Diensten kritisch bewerten
  • Europäische Alternativen evaluieren und mögliche Migrationsstrategien entwickeln
  • Schutzmaßnahmen wie Verschlüsselung und hybride Cloud-Modelle nutzen
  • Expertenrat einholen, um den Wechsel effizient zu gestalten

Als IT-Dienstleister begleiten wir Sie auf dem Weg zu einer datenschutzkonformen, kosteneffizienten und zukunftssicheren IT‑Landschaft. Kontaktieren Sie uns für Ihre individuelle Beratung!