Aus der Praxis: Wie JUMP House seine Infomonitore modernisierte
Digitale Infomonitore gehören schon seit vielen Jahren fest zum Besuchererlebnis bei JUMP House. Sie zeigen Countdowns, Speisekarten oder Aktionen direkt auf großen Bildschirmen im Trampolinpark. Als im Frühjahr 2025 ein neuer Standort im bayerischen Kiefersfelden eröffnete und neue Hardware zum Einsatz kam, zeigte sich jedoch: Die bisherige Lösung war nicht mehr kompatibel. Es musste schnell eine Alternative her.
Was also tun, wenn ein System, das lange gut lief, plötzlich an seine Grenzen stößt? Bei JUMP House brauchte es eine Digital Signage Lösung, die nicht nur funktioniert, sondern auch langfristig wartbar, flexibel, effizient und skalierbar für weitere Neu-Standorte ist.
Von manuell gepflegtem Image zu automatisierter Infrastruktur
JUMP House nutzte bislang digitale Infobildschirme, die über Raspberry Pi SBCs mit einem älteren, statisch erstellten Image liefen. Diese Lösung hatte über Jahre problemlos funktioniert; solange die Hardware gleich blieb.
Mit der Eröffnung eines neuen Standorts und dem dortigen Wechsel zu Raspberry Pi 4 Geräten stand JUMP House jedoch vor einem Problem: Das alte Image lief nicht mehr auf der neuen Hardware. Die vorhandene Software ließ sich nicht ohne großen Aufwand anpassen. Sie war nicht dokumentiert, nicht reproduzierbar und in ihrer Funktionsweise schwer nachvollziehbar.
Für JUMP House war klar, dass sie eine neue Lösung brauchten. Das Ziel war ein System, das skalierbar, wartbar und transparent ist. Die Wartung sollte ausgelagert werden können. Neue Standorte sollten ohne Mehraufwand eingebunden werden. Vor allem aber: Die Lösung sollte mitwachsen können – mit dem Unternehmen, mit der Technologie, mit den Anforderungen.
Statt eine veraltete Infrastruktur zu reanimieren, wurde also eine neue Plattform aufgebaut, die mit wechselnder Hardware und wachsender Systemkomplexität umgehen kann.
Unsere Lösung: Konfiguration per Code, Monitoring inklusive
Folglich entwickelten wir für JUMP House eine neue Infrastruktur auf Basis von Raspberry Pi 3 und 4, die vollständig automatisiert und wartbar ist. Diese beinhaltet folgende Bausteine:
- Rolling Release System: Statt eines starren Image mit begrenzter Versionshaltbarkeit setzen wir auf ein weit erprobtes, sich laufend aktualisierendes Betriebssystem (Arch Linux ARM), das automatisiert gepflegt wird.
- Infrastruktur als Code: Die Konfiguration der Geräte erfolgt über Ansible, ein Open-Source-Werkzeug zur Automatisierung von IT-Infrastruktur. Neue Geräte werden per One-Keystroke-Deployment provisioniert. Konfigurationsänderungen sowie Softwareaktualisierungen sind verifiziert und idempotent abgebildet – d. h. mehrfach wiederholbar, ohne unterschiedliche Ergebnisse zu erzeugen. Im Fall eines Hardwaredefekts kann ein Ersatzgerät in wenigen Minuten aufgesetzt und vollständig integriert werden. Zudem bleiben wir auf diese Weise so agnostisch wie möglich was die Wahl der Distribution und den Paketen angeht.
- Sichere Verbindung mit Wireguard direkt aus dem Linux Kernel: Die Raspberry Pis bauen selbstständig eine verschlüsselte Fernwartungsverbindung zu einem Jumpserver auf, sodass wir jederzeit remote auf sie zugreifen können.
- Anzeige im Browser: Die Bildschirme zeigen Inhalte als Webseiten oder Bilder im Firefox-Browser an – so bleibt der Content flexibel und einfach austauschbar.
Technische Umsetzung: Wie die Digital Signage Lösung funktioniert
Die Raspberry Pis beziehen per DHCP eine lokale IP-Adresse an einem beliebigen Standort und melden sich über Wireguard bei einem zentralen Server, den mioso betreibt. Von dort sind sie mittels SSH erreichbar und werden per Ansible orchestriert.
Neue Geräte werden vorbereitet, die SD-Karte mit einem ad-hoc generiertem Image beschrieben, eine Konfiguration ergänzt; dann ist das System sofort einsatzbereit. So entsteht ein standardisierter und einfacher Rollout-Prozess, der in wenigen Minuten abgeschlossen ist.
Ergebnisse: Stabile Architektur, geringer Pflegeaufwand
Auf den Bildschirmen bei JUMP House laufen verschiedene Inhalte als rotierende Playlists im Browser. Der Aufwand neue Infoscreens zu bespielen ist nun stark gesunken: Hardware kaufen, SD-Karte vorbereiten, Gerät anschließen – fertig. Updates und Monitoring übernimmt mioso – IT Solutions remote.
Dank der neuen Lösung sind die Bildschirme stabil, jederzeit erreichbar und können schnell angepasst oder erweitert werden. Probleme werden jetzt früh erkannt und gelöst, bevor sie auffallen.
Ausblick: Noch mehr Komfort in Planung
Derzeit arbeitet mioso – IT Solutions daran, dass JUMP House zukünftig selbst die angezeigten URLs direkt über ein kleines Content-Management-System ändern kann – ohne technische Unterstützung. So bleibt JUMP House flexibel und behält die volle Kontrolle über seine Infomonitore.
Fazit: Aus einem in die Jahre gekommenen System wurde eine moderne, automatisierbare und wartbare Digital Signage Lösung, eine Architektur, die JUMP House fit für die Zukunft macht – mit minimalem Aufwand und maximaler Stabilität.
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